Wer öfter auf der Zugspitze ist, weil er z.B. hier lebt und einen Jahres- oder Saisonpass hat (so wie ich), verliert dort oben auf Deutschlands höchstem Berg schnell mal den Blick auf das Besondere und Atemberaubende.
„Neulich habe ich´s mal anders gemacht. Ich habe mir Zeit gegeben. Quasi Entschleunigt also.“
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Ich bin ganz gemütlich und entspannt mit meiner Skiausrüstung und mit einem ausreichendem Zeitpolster zur Zugspitzbahn gegangen. Während der Auffahrt mit der Zahnradbahn der Bayerischen Zugspitzbahn habe ich nur „relaxt“, genoss die stimmungsvollen Fotos und Videos auf den Monitoren im Abteil, zusammen mit den unterschiedlichsten Menschen aus der ganzen Welt.
Es war relativ ruhig in der Bahn, aber nach der Ankunft auf dem Zugspitzplatt, ging die Hektik los. Jeder wollte der Erste auf der Piste sein, die ersten Schwünge in den noch frischen Pulverschnee ziehen. Ich stieg als Letzter aus.
Alle anderen waren schon mit ihrem Ski-Equipment verschwunden. Ich schnappte meine Ski (es waren die letzten im Skiträger) und ging langsam zum Ausgang.
Draußen herrschte klarer, blauer Himmel und Sonnenschein – ein perfektes Wetter für diesen Tag. Ich nahm ich mir Zeit und blickte einmal rundum auf die aufragenden Felsen der Bergwände des Zugspitzplatt´s. Dabei versuchte ich bewusst jeden Winkel der Bergwelt zu erkunden. Es fiel mir so vieles auf, welches ich in jüngster Zeit schon längst nicht mehr richtig wahrgenommen hatte.
Die Gipfelstation, das Schneefernerhaus (ehemaliger Hotelbetrieb und heute Umwelt Forschungsstation), das imposante Wetterwandeck, das Gatterl nach Ehrwald (Grenzübergang) und das Reintal (Flusslauf der Partnach) – meine Blicke streiften einmal rund um die Umgebung des Sonnalpin (Bahnstation und Restaurantbetriebe).
Ich dachte dabei auch an die historische Geschichte des Zugspitzplatt: Die Anfänge des Wintersports auf dieser Hochebene – auch Wettkämpfe im Skispringen und Skirennen wurden hier ausgetragen. Aber zur Geschichte gehört leider auch der unheilvolle Lawinenabgang am 15. Mai 1965 am Schneefernerhaus. Aufgrund dieser Lawine wurde im Jahr 1967 der Lawinenwarndienst Bayern gegründet. Seit dieser Gründung wurde im überwachten und freigegebenen Bereich kein einziger tödlicher Lawinenunfall mehr verzeichnet.
Nach diesem besinnlichen Rundblick stieg ich in die Bindungen meiner Carving-Skier und fuhr los.
In gemütlichem Tempo und ganz locker fuhr ich die Piste Sonnenkar hinab. Natürlich nicht vergessend, die sich mir bietende beeindruckende Umgebung zu genießen. Dann ging es mit der neuen Sesselbahn am Wetterwandeck hinauf, und anschließend hinunter ins Brunntal über die Piste Super G.
Mit dem Schlepplift vom Brunntal hochgeschleppt, dann mit der Bahn Sonnenkar und den Schneefernerliften bis ganz oben auf den Gletscher, und von dort die ganze Runde noch einmal. Irgendwann verfiel ich dann doch unbewusst wieder in den „alten Trott“.
Jeder Carving-Schwung musste sitzen, Gas geben!
Die Weite meines Blickfelds beschränkte sich auf die vor mir, und unter meinen Skiern liegende, toppräparierte Piste aus Pulverschnee. Spaß macht´s natürlich trotzdem.
Schnell – eine Abfahrt geht noch bis zur nächsten Bahn ins Tal. Und dann wurde es wieder knapp, so wie immer. Ich lief in meinen Skistiefeln, die Ski geschultert, zum Eingang des Sonnalpin. Kurz bevor ich eintrat, warf ich noch einen letzten Blick zurück und sog das wundervolle hochalpine Bergpanorama in mich auf.
Ich dachte für mich: „Es war ein geiler Tag. Ich komme (sehr) bald wieder.“
Natürlich gibt es noch viel mehr zu Erleben auf der Zugspitze. Z.B. ein Besuch der Gipfelstation und einer Ausstellung, gemütliche und urige Möglichkeiten zur Einkehr, eine Gletscherwanderung zum Windloch (mit grandiosem Blick auf Ehrwald) , Rodeln auf dem Gletscher, das Iglu-Dorf im Winter oder eine anspruchsvolle Wanderung im Sommer.
„Vielleicht trifft man sich ja mal auf der Zugspitze.“
Mehr über dieses einzigartige Bergmassiv mit dem höchsten Punkt Deutschlands und eine Übersicht über die Aktivitäten, sowie aktuelle Informationen gibt es unter www.Zugspitze.de .